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Bedarfsgerechte Nutzung von Bioenergie

  Aus Biomasse lässt sich Wärme und Strom erzeugen. Der Vorteil der Bioenergie: Sie ist lagerfähig und steht bei Bedarf zur Verfügung. Als Rohstoffe lassen sich verschiedene Materialien verwenden: Deponiegas, Bioabfälle, Holz und Klärschlamm.

Mülldeponie West

Auf der Karlsruher Mülldeponie West werden Biogase, die bei der Verrotung von Müll im Inneren der Deponie entstehen, seit 1984 aufgefangen und von Blockheizkraftwerken genutzt. Zwei davon stehen heute noch auf dem Deponiegelände.
Sie erzeugen jährlich über fünf Millionen Kilowattstunden Strom und rund vier Millionen Kilowattstunden Wärme. Die Menge an Strom reicht für die Versorgung von mehr als 3.300 Haushalten. Die umweltfreundliche Nutzung des Biogases entlastet die Umwelt um rund 10.000 Tonnen Kohlendioxid und mehr als 50 Tonnen Schwefeldioxid pro Jahr.

  • Deponie West
    Deponie West
  • Gasstation West
    Gasstation West
  • Bioabfallvergärungsanlage
    Bioabfallvergärungsanlage

Bioabfälle

Durchschnittlich 45 Tonnen separat gesammelte Bioabfälle verarbeitet die Durlacher Vergärungsanlage der Deponie Ost an jedem Werktag. In einem Bioabfall-Bottich entsteht aus den Bioabfällen unter Zugabe von Prozesswasser eine pumpfähige Suspension. Das bei der Vergärung entstehende Biogas verbrennt zusammen mit dem Deponiegas zur Strom- und Wärmeerzeugung. Der Strom wird ins städtische Netz eingespeist. Die Abwärme nutzen Bewohner der naheliegenden Wohngebiete „50 Morgen“ und „Rehbuckel 2“ zur Beheizung ihrer Wohnräume und zur Warmwasserbereitung.

Holz: ein begehrter Rohstoff

Die Holzverbrennungsanlage auf der Deponie Ost verwertet Resthölzer aus dem Stadtgebiet Karlsruhe: Grobholz vom städtischen Kompostplatz, Restholz aus dem Forst, Schwemmholz aus dem städtischen Hafen sowie Holz von der Sperrmüllsammlung und den Wertstoffstationen. Die Anlage ist ins Gesamtkonzept der Deponie Ost integriert und kann Ausfälle der Deponiegas-und Biovergärungsanlage kompensieren. Die Holzverbrennung trägt etwa zu 55 % an der gesamten Energieerzeugung des Anlagenverbundes bei. Die verbleibenden 45 % teilen sich jeweils hälftig die Energieträger Biogas und Deponiegas zur Heizung ihrer Wohnräume und zur Warmwasserbereitung.

Klärschlamm

Auch Klärschlamm lässt sich energetisch verwerten. Die Anlage im Karlsruher Klärwerk trocknet den Schlamm und erzeugt Dampf bei seiner Verbrennung. Ein Teil davon fließt in die Stromgewinnung. Rund 60 % benötigt die Trocknung des Klärschlammes.