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Hohe Energieausbeute, kein Schadstoffausstoß
 Die Wasserkraft zählt zu den ältesten, vom Menschen genutzten Energiequellen. Ihre Vorteile: sehr hoher Wirkungsgrad, keine Schadstoffemissionen, kaum Abwärme. 16 Prozent des global erzeugten Stroms stammen aus Wasserkraftwerken. In Deutschland produzieren Wasserkraftwerke nach Angaben des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit rund 25 Prozent des aus erneuerbaren Energiequellen gewonnenen Stroms. Dem weiteren Ausbau der Wasserkraftnutzung sind allerdings Grenzen gesetzt. Zum einen ist das Potenzial weitgehend ausgeschöpft. Zum anderen sprechen ökologische Belange oftmals gegen den Bau neuer Anlagen. Im Vordergrund stehen daher die Modernisierung bestehender Anlagen und die Reaktivierung stillgelegter Wasserkraftwerke.

Alte Mühlwehre zur
Energiegewinnung reaktiviert


Die Nutzung der Wasserkraft blickt auch in Karlsruhe auf eine jahrhundertealte Tradition zurück. Bereits im Mittelalter wurde bei der Appenmühle am Flüsschen Alb eine wassergetriebene Getreidemühle bewirtschaftet.

Später kam ein zweites Wasserrad zum Antrieb eines Sägewerks dazu. 1925 erzeugte sogar eine kleine Wasserturbine erstmals Strom, allerdings nur bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs.

  • Historische Appenmühle
    Historische Appenmühle
  • Appenmühle bei Daxlanden
    Appenmühle bei Daxlanden
Wasserkraftwerk Appenmühle

Bei dem im Frühjahr 2000 wieder in Betrieb genommenen Wasserkraftwerk Appenmühle handelt es sich um ein kleines Laufwasserkraftwerk. Das für den Antrieb erforderliche Wasser wird flussaufwärts am Thomaswehr in einen Kanal geleitet, der zur Appenmühle führt. Bei maximal 40 Kilowatt elektrische Leistung ergibt sich eine jährliche Energieausbeute von rund 200.000 Kilowattstunden – der Strombedarf von ungefähr 80 Karlsruher Haushalten. Laufwasserkraftwerke arbeiten rund um die Uhr. Die elektrische Leistung ist jedoch von der Wasserführung des Gewässers abhängig. Bei extremem Niedrigwasser kann unter Umständen kein Strom erzeugt werden.

Naturfreundehaus Obermühle

Das heutige Naturfreundehaus Obermühle ist das einzige noch erhaltene mittelalterliche Mühlengebäude in Karlsruhe-Durlach. Da die Mühle direkt an der Pfinz liegt, konnte hier ein Mühlrad nach alter Art installiert werden – ein so genanntes „mittelschlächtiges Zuppinger Laufwasserrad“, wie es die Mühle bereits im 18. Jahrhundert besaß. Die tatsächlich abgegebene Leistung der Anlage schwankt in Abhängigkeit der Wasserführung der Pfinz zwischen 15 kW und 40 kW.